Papst Johannes Paul II. hat die bis
heute in unserem Lande wenig bekannte Frau, und Mutter von vier Kindern,
Ärztin und begeisterte Jungendführerin, Mitglied der Kath. Aktion in
Italien, am 24. April 1994, nur dreissig Jahre nach ihrem heroischen
Tod, selig gesprochen. Wörtlich sagte er:
"Es gibt keine
grössere Liebe, als wenn einer sein Leben hingibt für den anderen. (Joh
15,13) Das geschieht in einzigartiger Weise, wenn eine Mutter ihr Leben
für ihr Kind hingibt, wenn sie um den Preis des eigenen Daseins dem
Menschenkind, das aus ihr geboren werden soll, das Leben schenkt.
Wenn wir diese Frau als Vorbild
christlicher Vollkommenheit hinstellen, wollen wir alle mutigen Mütter
ehren, die sich ohne Vorbehalt der eigenen Familie widmen, die leiden,
um ihre eigenen Kinder zur Welt zu bringen, und dann bereit sind, jede
Mühe auf sich zu nehmen und jedes Opfer zu bringen, um ihnen das Beste
weiterzugeben, was sie in sich tragen.
Wir danken euch, heroische Mütter
für eure unüberwindliche Liebe.
Wir danken euch, für euer
unerschrockenes Vertrauen auf Gott und seine Liebe.
Wir danken euch für das Opfer eures Lebens."
GIANNA BERETTA MOLLA -VORBILD
für unsere Zeit
In ihren Heiligen gibt
uns die Kirche leuchtende Beispiele von Menschen, die den Mut haben,
gegen den Strom des Zeitgeistes zu schwimmen. Sie sind für uns
Anhaltspunkte und lebendige, fürbittende Helfer in unseren täglichen
Sorgen und Gewissensnöten.
Gianna ist in der Tat ein
Vorbild für unsere Zeit, für unsere moderne Gesellschaft, die den Wert
des ungeborenen Kindes nicht mehr achten und schützen will.
Gianna ist eine normale
Frau ihrer Zeit. Sie liebt ihren Mann, ihre Kinder und ihren Beruf als
Ärztin. Sie zeichnet sich nicht durch besondere mystische Gnaden oder
asketische Frömmigkeitsformen aus. Ihr Leben ist das einer guten
Ehefrau und Mutter, sowie einer gewissenhaften, christlichen Ärztin.
Doch etwas besonderes
zeichnete sie aus:
Es ist ihre grosse
Liebe zu JESUS CHRISTUS, gegenwärtig in der hl. Eucharistie — den
unerschütterlichen Glauben an die Vorsehung Gottes und die Liebe zur
Gottesmutter
Hier wächst ihr die Kraft in der grossen
Prüfung ihres Lebens, ihr
eigenes Leben hinzugeben für das ihres ungeborenen Kindes.
GIANNA liebte als Ärztin
besonders die werdenden Mütter, die Neugeborenen, und nahm sich auch
der Betagten an. Den Müttern, die vor der Geburt standen, machte sie
Mut: Sie wirkte ansteckend in ihrer Freude am Kind als Gabe Gottes und
als wunderbares Geschenk der ehelichen Liebe. Mehrmals konnte sie durch
ihre positive und Iebensbejahende Einstellung eine Abtreibung
verhindern.
Gianna und ihr Ehemann
Pietro wussten die Ehe als wunderbares Geschenk Gottes an die Menschen
zu schätzen und wollten sie ganz im Sinne Gottes auch leben.